Nachwachsende Rohstoffe als Problemlöser

Für die Substrate von morgen und übermorgen

Christian Mauke

Florian Moser, Re-Peat Agrar GmbH und Dr. Simon Grießer, Floragard. Foto: Floragard

Die Minderung der Torfquote beschäftigt nach wie vor die grüne Branche. Sei es im Produktionsgartenbau oder im Handel, die Erwartungen an die Hersteller mit ihren Erden und Substraten, die weiterhin kultursicher und preislich wettbewerbsfähig bleiben sollen, sind allgegenwärtig. Im Rahmen der Torfminderungsstrategie werden die Torfanteile entsprechend der Selbstverpflichtung der Erden- und Substratindustrie in den Produkten gesenkt. Diese sinkenden Volumina müssen natürlich aufgefangen werden.

Als Projektmanager Innovation & Nachhaltigkeit setzt sich Dr. Simon Grießer seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Torfersatz und Rohstoffsicherung, auch abseits der gängigen und bereits verwendeten, alternativen Ausgangsstoffe, auseinander und hat mit seiner Forschungsarbeit den Torfersatzstoff Miscanthus-Mix in die Praxistauglichkeit geführt. Unterstützt wird seine Arbeit durch die Gründung der Re-Peat Agrar GmbH unter dem Dach der Floragard Gruppe. Das neu gegründete Unternehmen sichert Anbauflächen im Nordwesten und setzt Kooperationen mit Landwirten um.

Dabei ist der Miscanthus-Anbau als Erdenproduzent von Vorteil. Der Blattfall über den Winter führt zu einem nachhaltigen Humusaufbau. Dies verbessert die Bodenfruchtbarkeit und sorgt dafür, dass Kohlenstoff langfristig im Boden verbleibt; Eine CO2-Senke entsteht. Zudem bietet die Fläche in der kalten Jahreszeit einen Rückzugsraum für Wildtiere.

„Ich freue mich, die Herausforderungen am Markt bezüglich einer Steigerung der Quoten an Torfalternativen in Blumenerden und Gartenbau-Substraten anzunehmen, so der neue Re-Peat Agrar Geschäftsführer Florian Moser.

Aktuell ist Florian Moser auf der Suche nach Landwirten, die daran interessiert sind, langfristig Miscanthus x giganteus, auch Chinaschilf genannt, im Nordwesten ebenso anzubauen wie weitere schnell nachwachsende, mehrjährige Rohstoffpflanzen. Es handelt sich bei Miscanthus um pflanzliches Material für ökologisch hochwertige Biomasseproduktion und ist ein wichtiger Rohstofflieferant für Torfersatzstoffe.

Erde mit Miscanthusanteil. Foto: Floragard

Als sogenannte C4-Pflanze bietet Miscanthus starke Zuwächse bei minimalem Einsatz und sorgt sogar durch den Blattfall über die Winterperiode für einen Aufbau der Humusschicht auf der Pflanzfläche. Halme und Stängel bleiben zur kalten Jahreszeit auf dem Feld, die Fläche bietet daher einen Schutzraum für Wildtiere, denn geerntet wird erst vor dem Wiederaustrieb. Rund 15.000 kg/ha Trockenmasse als durchschnittliche Flächenleistung über eine Ertragsdauer von rund 20 Jahren sind auf gut wasserführenden, humosen Braunerdeböden möglich. Die volle Ernte wird in der Regel ab dem dritten Jahr nach der Pflanzung erwartet.