„Macht Verkaufen eigentlich noch Spaß?“

Erfolgsstrategien für blühende Unternehmen in einem hochkompetitiven Markt

John Langley

Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen bildet nach wie vor das Herzstück vieler Unternehmen. Innovation und Kreativität sind entscheidende Elemente, um in einem wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu agieren. Ein blühendes oder im wahrsten Sinne des Wortes florierendes Unternehmensumfeld trägt maßgeblich zur Zufriedenheit der Gesellschaft bei. Dabei spielt ein effizienter Verkaufsprozess durch intelligente Warenbeschaffung oder lokale Produktion eine entscheidende Rolle. Die Steigerung der Kundenzufriedenheit und der Aufbau von langfristigen Kundenbeziehungen sind in diesem Zusammenhang vielversprechende Erfolgsindikatoren.

Floristin Sophie Möller ist begeistert von ihrem „24/7 Kollegen an der Wand“. Foto: Petra Schweim

Die komplexe Natur des Verkaufens: Emotionen, Motivation und Kundenzufriedenheit

Verkaufen ist eine komplexe Aufgabe, die rationale und emotionale Elemente vereint. Neben dem Abschluss eines Verkaufs bieten positive Kundenbeziehungen Raum für Kreativität und Lösungsfindung. Finanzielle Anreize wie Boni können motivieren, doch auch Anerkennung, sinnvolle Arbeit und soziale Bindungen spielen eine Rolle. Der Spaß am Verkaufen ist subjektiv, abhängig von individuellen Stärken und der Arbeitsatmosphäre. Erfolg wird durch Verlässlichkeit, Produktqualität, Sortimentsvielfalt, Kundenservice und Preisgestaltung beeinflusst. Pflanzen und Blumen sind wegen ihrer positiven Eigenschaften bei Verbrauchern sehr beliebt.

Die Entwicklung der Verkaufsautomaten: Von Postkarten bis zur mobilen Floristik

1887 erfand Max Sielaff den ersten dokumentierten Verkaufsautomaten in Deutschland, der Postkarten verkaufte. Die Automatenbranche hat sich seither weiterentwickelt, mit Angeboten von Zigaretten bis hin zu Lebensmitteln, Getränken und natürlich Blumen. Heute sind Verkaufsautomaten weit verbreitet und bieten eine breite Palette von Waren und Dienstleistungen an. Die Zukunft könnte eine Mischung aus traditionellen und automatisierten Verkaufslösungen bringen, abhängig von Branche und Produkt. Fortschritte in künstlicher Intelligenz und Robotik sorgen dafür, dass Automaten noch vielseitiger und intelligenter werden.

Der Anstieg des Verkaufs aus Automaten ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Automaten bieten Kunden eine bequeme und zeitsparende Möglichkeit, Produkte zu erwerben, unabhängig von Öffnungszeiten oder persönlicher Bedienung. Zudem ermöglichen sie eine breitere Verfügbarkeit von Produkten an verschiedenen Standorten, auch in abgelegenen Gebieten. Automaten können oft niedrigere Betriebskosten haben, was wettbewerbsfähige Preise ermöglicht. Moderne Technologien mit innovativen Zahlungsmöglichkeiten und interaktiven Benutzeroberflächen verbessern das Einkaufserlebnis. All diese Faktoren tragen zum signifikanten Anstieg des Verkaufs aus Automaten bei.

Ein perfekt platzierter „Verkaufsautomat“ kann eine interessante Ergänzung im Verkaufsprozess für Blumen, Pflanzen und weiterer kreativer Produkte sein. Er bietet Kunden auf den ersten Blick eine bequeme Möglichkeit, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten einzukaufen, und kann somit den Umsatz steigern.

„Ja, ‘automatisch’ zu verkaufen war für uns bereits vor Jahren die richtige Entscheidung für einen verlässlichen, wirtschaftlichen Erfolg“, sagen Kai und Birte Jentsch von der Gärtnerei Jentsch aus Bargteheide. „Unser 22 Fächer-Automat generiert inzwischen einen Jahresumsatz zwischen vierzig und fünfzig tausend Euro. Auch in Zeiten des fortschreitenden Onlinehandels bleibt so der unmittelbare Kontakt zu unseren Stamm- und natürlich Spontankunden erhalten. Es ist ein absoluter Mehrwert mit floristischer Qualität aus dem 24/7 Verkaufsautomat bedient zu werden. Verlässlich wird auf saisonale oder persönliche Gegebenheiten außerhalb unserer Verkaufszeiten reagiert. Der eigentliche Verkaufserfolg basiert darauf, dass unsere ausgebildeten Floristen, ihren beleuchteten und gekühlten ‘Außendienstler’ als effizienten, innovativen und unkomplizierten ‘Mitarbeiter’ verstehen, als einen wertvollen Gewinn im Vertriebsmix unseres Unternehmens.“

Naturtalente und trainierbare Fähigkeiten

Einige Menschen sind von Natur aus gute Verkäufer/innen, während andere ihre Fähigkeiten durch Übung entwickeln. In unserer Branche ist der persönliche Kontakt entscheidend für den emotionalen Aspekt des Verkaufsprozesses und den erfolgreichen Abschluss eines Geschäfts. Erfahrungen in Floristik und Gartenbau zeigen, dass gute Kommunikation, einschließlich Zuhören und klare Ausdrucksweise, entscheidend für erfolgreichen Handel und Beratung sind. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, sich in die Lage des Kunden zu versetzen und entsprechend zu reagieren. Sicherheit im Auftreten und Vertrauen in Produkte, sei es handwerkliche Arbeit, gestalterische Werke oder besondere Pflanzenauswahl, führen zu mehr Erfolg im Verkauf. Selbst wenn man nicht von Natur aus ein Verkaufstalent ist, kann man durch Training und Weiterbildung erhebliche Fortschritte erzielen.

Zukunft des Einzelhandels und Großhandels: Eine Analyse der Perspektiven

Die Art und Weise, wie und wo eingekauft wird, hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Der Einzel- und Großhandel begegnet dem „Kunden immer noch auf Augenhöhe“ und folgt damit einem wesentlichen Leitprinzip aus dem komplexen Kundenbeziehungsmanagement.

Wie sieht beispielsweise in Norddeutschland so ein wertiger, aktiver Prozess des Miteinanders einer mobilen Zusammenarbeit aus?

Inga Balke, Dipl. Ing. agr und Geschäftsführerin von TRIOFLOR, setzt auf Innovation und Zusammenarbeit – gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft.
Foto: TRIOFLOR

„Kunden gewinnen, binden und pflegen beinhaltet bereits die legendäre Kundenbindung. Doch die eigentliche Kundenzufriedenheit ist das primäre A&O in jedem erfolgreichen Geschäft. Eine enge Verbindung zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden führt letztendlich zu einer Steigerung des Umsatzes. Für uns als Großhandel (Hamburg) ist deshalb Kundenzufriedenheit kein statischer Zustand, die man einmal erreicht und dann vergessen kann. Sie ist ein dynamischer Prozess, der kontinuierliche Anstrengungen erfordert. Dieses Engagement heißt, aktiv zuzuhören, um auf die Bedürfnisse und Anliegen unserer Kunden einzugehen. Dies kann aber auch bedeuten, regelmäßige Umfragen durchzuführen, Feedback zu sammeln oder auch einfach verstärkt in den direkten Dialog mit den Kunden zu treten, um zu verstehen, was sie benötigen und erwarten. So befinden sich Produzenten, Lieferanten und Endverkaufsbetriebe in dieser Wertschöpfungskette. Es ist eigentlich ein aktiver Kreislauf effizienteren Miteinanders. Hier und da macht es dabei durchaus Sinn, aus dem üblichen Rahmen zu fallen, um sich von der Norm des Wettbewerbes zu unterscheiden. Wir von TRIOFLOR stellen eine Vielzahl an Produkten und Kaufimpulsen bereit. Wir sind am Puls der Zeit, haben immer ein offenes Ohr und können über alles miteinander sprechen. Transparente und effektive Kommunikation schafft Vertrauen zwischen Unternehmen und Kunden. Unsere Kunden wissen, was sie von uns erwarten können, sei es in Bezug auf Produkte, Dienstleistungen oder den Kundenservice, “ sagt Inga Balke, Dipl. Ing. agr und Geschäftsführerin von TRIOFLOR.

Die Schlüsselrolle des Großhandels in der langfristigen Erfolgsformel für Unternehmen

Es ist wichtig zu betonen, dass der Erfolg von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Fähigkeit, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen, effektive Marketingstrategien zu entwickeln und kundenorientierte Dienstleistungen anzubieten. Unternehmen, die innovativ sind und die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen, haben gute Chancen, auch in Zukunft erfolgreich zu sein und mit Freude zu verkaufen.

Fazit: Flexibilität, effektive Marketingstrategien und kundenorientierte Dienstleistungen sind entscheidend für den Erfolg in einem sich wandelnden Marktumfeld.

Mit allen Sinnen ein- und verkaufen

Sinnliches Verkaufen ist entscheidend, besonders in grünen Berufen. Produkte berühren- und riechen – ein emotionaler Einkauf. Der Erfolg hängt von der Branche, dem Produkt und der Präsentation ab. Ein einzigartiges Erlebnis durch Vielfalt.

Fazit: Haptisch orientierte Kunden des grünen Berufsfeldes bevorzugen den direkten Kontakt mit Produkten. Erfolg hängt von Branche, Produkt und Präsentation ab. Einzigartiges Einkaufserlebnis dank wachsender Vielfalt.

Die Bedeutung der visuellen und sensorischen Wahrnehmung

Die erste visuelle Wahrnehmung ist entscheidend für die Kaufentscheidung bei Pflanzen und Blumen. Kunden achten oft auf gesundes Blattwerk, guten Wuchs und lebendige Farben. Das ‘nasale Erlebnis’ durch den Duft kann ebenfalls kaufentscheidend sein. Es gibt Menschen, die möchten gern Pflanzen und Blumen berühren um die Textur der Blätter, die Festigkeit des Stiels und die allgemeine Beschaffenheit zu überprüfen. Im Verkauf wird darauf nicht immer mit Verständnis reagiert.

Vielschichtigkeit des Luxus in Bezug auf Schnittblumen und Pflanzen

Der Begriff „Luxus“ ist unbestritten subjektiv und wird unterschiedlich wahrgenommen. Das bedeutet, dass Schnittblumen und Pflanzen nicht nur einen ästhetischen Mehrwert im Zusammenhang mit floristischer Gestaltung und Handwerkskunst darstellen, sondern auch oft mit Prestige und einem entsprechenden Preisniveau in Verbindung gebracht werden. Grün ist die vorherrschende Farbe in der Natur, daher wird sie oft mit der natürlichen Welt assoziiert. Sie steht für Wachstum, Leben und Erneuerung. Ohne politisch zu werden, bereichert diese Farbe die Umgebung durch Lebensqualität, Ästhetik und Schönheit. Pflanzen sind lebendige, wachsende und blühende Mitbewohner in unseren Lebens- und Arbeitsräumen.

Biophilie-Hypothese: Natur verbindet Wohlbefinden

Die Biophilie-Hypothese, entwickelt vom Biologen Edward O. Wilson, beschreibt die angeborene Neigung des Menschen, eine Verbindung zur Natur zu suchen. Diese Verbindung zu Pflanzen, Tieren und natürlichen Umgebungen wirkt sich positiv auf das psychische und physische Wohlbefinden aus. In Bereichen wie Architektur, Design und Stadtplanung wird die Hypothese angewendet, um Umgebungen zu schaffen, die die Lebensqualität fördern. Begrünte Innenhöfe, vertikale Gärten und die Verwendung natürlicher Materialien können sich positiv auf unsere psychische Gesundheit, Produktivität und allgemeines Wohlbefinden auswirken.

Bedeutung für die Regionalität Biophilie-Hypothese

Baumschule Lehmann – BdB-Markenbaumschule in Schleswig-Holstein (Kreis Pinneberg). Foto: Hakan König

Die Biophilie-Hypothese betont die positive Auswirkung von Regionalität und der Wertschätzung der heimischen Natur auf das Wohlbefinden der Menschen. Dieses Verständnis kann bereits in der Planung von Städten, Gemeinden und privaten Umgebungen berücksichtigt werden, um nachhaltige und, lebens- und liebenswerte Räume zu schaffen. Eine Verbundenheit mit der regionalen Umwelt führt oft zu einer höheren Wertschätzung und einem verstärkten Interesse an einheimischen Pflanzen beziehungsweise lokaler Ware.

„Der Absatz im Bereich des Blumen- und Pflanzenhandels kann auf verschiedene Arten gesteigert werden. Dazu zählen nicht nur Produktvielfalt und Qualität. Ein breites Sortiment wird unweigerlich zum Kauf motivieren. Deshalb Regionalität und saisonale Anpassung an die verschiedenen Jahreszeiten unbedingt nutzen“, erklärt Hakan König von der Baumschule Lehmann in Schleswig-Holstein. „Dieses Angebot von erkennbarer, explizit ‘ausgezeichnet’ umweltfreundlicher, regionaler Produktvielfalt kommt im Fachhandel und deren Kunden sehr gut an. Eine aktive Kooperation mit anderen lokalen Unternehmen oder Gemeinschaftsprojekte können die Sichtbarkeit erhöhen und neue Kundenkreise erschließen. Die Aktion – Die kleinen Gartenforscher -, hier werden bevorzugt essbare Fruchtgehölze in den Fokus gestellt, unter FORSCHER PFLANZEN werden Pflanzanleitungen und Lieblingsrezepte für die Ernte mit angeboten. Da Pflanzen sich verändern benötigen sie Pflege und Unterstützung, in diesem Zusammenhang ist Wahrnehmung und Verantwortungsbewusstsein der Kultur-Natur gegenüber sehr wichtig. So können jugendliche Kunden ihre Begeisterung, Beobachtungen und Erfahrungen in einem kostenlosen Forschertagebuch notieren. Ein pädagogischer Anreiz und Motivation für diese junge Zielgruppe“.

Fazit: Zur Steigerung des Absatzes im Blumen- und Pflanzenhandel sind neben Regionalität auch vielfältige Maßnahmen entscheidend. Dazu gehören Produktvielfalt, Qualität und saisonale Anpassung. Umweltbewusstsein, regionale Waren erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Gemeinschaftsprojekte können die Sichtbarkeit erhöhen. Pädagogische Angebote wie die Aktion ‘Die kleinen Gartenforscher’ motivieren gerade junge Kunden zur aktiven Teilnahme. Veranstaltungen und Workshops bieten eine Möglichkeit zur Kundenansprache und stärken die Bekanntheit des Betriebes. Wichtig ist, dass diese Aktivitäten informativ und praktisch gestaltet sind, damit die gewonnenen Impulse und Erkenntnisse direkt umgesetzt werden können.

Die entscheidende Rolle des Einzelhandels in der Wirtschaft und seine Anpassungsfähigkeit an Veränderungen

Einzel- und Großhandel sind essenzielle Bestandteile der Wirtschaft. Sie stellen nicht nur Waren und Dienstleistungen bereit, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und tragen maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) vieler Länder bei. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie sich stetig an neue Technologien und Verbrauchertrends anpassen. Der Einzelhandel bildet den letzten Schritt in der Lieferkette, bei dem Produkte direkt an Kunden verkauft werden. Daher sollte er ein Einkaufserlebnis bieten, das eine Verbindung zwischen Kunden, Produkten und Dienstleistungen schafft. Neue und ungewöhnliche Erfahrungen können dabei die Neugier wecken. Die Schaffung positiver Einkaufserlebnisse und die Fähigkeit, Kunden von Produkten und Dienstleistungen zu begeistern, sind entscheidende Erfolgsfaktoren.


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