Digitale Plattformen im Aufwind

Stationäre Einzelhändler müssen ihre digitalen Fähigkeiten ausbauen

IFH Köln

Plattformunternehmen wie Amazon, eBay oder Alibaba sind zum Aushängeschild der digitalen Transformation geworden. Kein anderes Geschäftsmodell hat in den letzten zwei Jahrzehnten ein schnelleres Wachstum verzeichnen und mehr Branchen umkrempeln können. Stationäre Einzelhändler müssen lernen, die Online-Konkurrenz zu umgehen, damit sie nicht nur überleben, sondern auch sich auch noch vergrößern können. Doch wie bindet man den Verbraucher an den stationären Händler?

Die verschiedenen Online-Plattformen können die Beratung und die Erfahrungen eines stationären Einzelhändlers bisher nicht ersetzen. Fachhändler und Dienstleister stehen dem Verbraucher in der Regel mit Rat und Tat zur Seite und können Reparaturen und Wartungen beispielsweise direkt und sofort vor Ort durchführen. Stationäre Geschäfte können das Einkaufen durch verschiedene Events, Angebote, Live-Bands, In- Store-Cafes zum Erlebnis machen. Der Kunde kann die Produkte sehen, anfassen, an- und ausprobieren, dazu erhält er noch eine fachgerechte Beratung. Maßnahmen wie das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre zum Beispiel durch Raumbeduftung, Hintergrundmusik, voll ausgestatteter Räume mit verschiedenen Stilen und Designs lassen den Kunden länger im Geschäft verweilen und fördern somit das Kaufverhalten. Einzelhändler mit stationären Geschäften können sich mit multisensorischen Erlebnissen deutlich von Online-Shops abheben.

Verbundenheit mit den Verbrauchern nutzen

Ein weiterer Vorteil der physischen Präsenz ist das erfolgreiche Unternehmen von den Verbrauchern als einen Teil der Gemeinschaft wahrgenommen werden. Das schafft eine emotionale Verbindung; so schafft das Einkaufen bei einem Einzelhändler vor Ort das Gefühl der Verbundenheit. In vielen Städten gibt es schon Gemeinschaften von lokalen Einzelhändlern, die die physische Verbundenheit mit ihren Verbrauchern nutzen, um regionale Vorzüge hervorzuheben und die Gestaltung sowie die Entwicklung der Zusammenarbeit zu fördern.

Verbraucher sind heute „Omnichannel“

Produkte werden heutzutage nicht mehr nur über einen Kanal angeboten, sondern über viele verschiedene. Die Verbraucher sind also „Omnichannel“, das heißt, dass dem Konsumenten die Produkte über verschiedenste Kanäle angeboten werden. Deswegen müssen traditionelle Unternehmen die digitalen Fähigkeiten stetig weiterentwickeln und es sollten unbedingt kanalübergreifende Strategien und Konzepte entwickelt werden. Vorzugsweise sollten alle Kanäle miteinander verknüpft, integriert und genutzt werden.

Unternehmen müssen ihr Angebot im Internet detailreich präsentieren. Das gibt dem Verbraucher sinnvolle Filtermöglichkeiten, die Verfügbarkeit und den Standort des gewünschten Produktes im stationären Geschäft zu prüfen, Termine mit dem Servicepersonal zu vereinbaren und digitale Beratungshilfen, die sie bei der Produktwahl unterstützen, zu nutzen. Mit einer Contentstrategie lassen sich Geschichten zu dem Produkt erzählen.

Innovation und Kooperation

Stationäre Händler müssen ihre digitalen Fähigkeiten auf- und ausbauen, um gegen die Online-Plattformen zu bestehen. Es gilt neue Wege zu gehen, in dem man sich eine Händler-Hersteller- oder Hersteller-Dienstleister-Beziehung aufbaut. Diese Arten von Beziehungen werden in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen.

Fazit

Letztlich bietet die physische Präsenz stationärer Geschäfte das Potenzial, Kunden multisensorische Erlebnisse zu bereiten, das direkte Lebensumfeld der Kunden mitzugestalten und so als Teil der Gemeinschaft und im Rahmen einer gemeinsamen Identität einen Stellenwert beim Kunden einnehmen, den digitale Akteure kaum erreichen können.