Platz für Grün ist überall

Mit Urban Gardening eine grüne Oase schaffen

Julia Fehn

Schmetterlingsflieder Sommerlounge®. Foto: Harries Plantdesign
Schmetterlingsflieder Sommerlounge®. Foto: Harries Plantdesign

Immer mehr Menschen erobern Flächen in der Stadt und beleben sie mit ihren Lieblingspflanzen. Dächer werden zum Aufblühen gebracht, Tomaten werden im 5. Stock gepflückt oder Kartoffeln im asphaltierten Hinterhof geerntet. Was ebenerdig keinen Platz mehr findet, wird in die Senkrechte verfrachtet. Wände werden zu vertikalen Beeten und Balkone und Terrassen zum verlängertem Wohnzimmer, die nach persönlichem Geschmack gestaltet werden: ob Ruhezone, Freiluftesszimmer oder Partyecke. Manche erschaffen ein Blütenparadies mit Ampeln und Kästen, andere realisieren den Selbstversorger-Garten mit Obst, Gemüse und Kräutern in Kübeln, Trögen oder Pflanzsäcken. Andere wiederum bekommen nicht genug und wandern in den Schrebergarten: Hier lässt es sich wie auf dem Land gärtnern.

Woher kommt Urban Gardening?

In den USA aber auch in lateinamerikanischen und asiatischen Metropolen ist Urban Gardening seit längerer Zeit ein Mittel gegen die wachsende Armut. Nicht zuletzt deshalb hat das Urban Gardening dort seinen Ursprung. So begannen beispielsweise vor 40 Jahren in New York sogenannte „Community Gardens“. Brachliegende Flächen wurden kurzerhand besetzt und bearbeitet. Auch die störanfällige Versorgung mit Lebensmitteln spielte eine entscheidende Rolle in einigen Ländern. In anderen Großstädten wie Moskau versorgen sich über 50% der Bevölkerung selbst mit frischen Lebensmitteln.

Urban Gardening Trend in Deutschland: Es ist für viele zur Leidenschaft geworden

Die steigende Popularität für Urban Gardening steht in der heutigen Zeit auch im Zusammenhang mit dem Wunsch eigenes Obst und Gemüse zu ernten und die erhöhte Sensibilität für unsere Umwelt. Es grünt immer mehr mitten in den Städten. Dadurch wird das Mikroklima verbessert und zusätzlich werden die tristen Betonwüsten vieler Großstädte verschönert. Die rasante Verbreitung des Urban Gardening Trends lässt sich auch auf den Klimawandel, die zunehmende Digitalisierung und den mangelnden Naturzugang zurückführen. Auch das steigende Bewusstsein für eine gesunde Ernährung ist ein Faktor. Außerdem liefern urbane Gärten Bienen und anderen Insekten ein reiches Nahrungsangebot.

Ein verlängertes Wohnzimmer zum Wohlfühlen

Der Balkon oder die Terrasse sind wie ein grünes, verlängertes Sommer-Wohnzimmer. Hier soll es gemütlich und schön sein. Die Frage ist, welche Pflanzen sich für diesen Ort besonders eignen. Sie sollten Trockenheitsresistenz und keine Windanfälligkeit mitbringen. Die ausgewählten Pflanzen sollen außerdem möglichst langlebig sein – Winterhärte und ein kompakter Wuchs sind wichtig, damit die Pflanzen nicht jedes Jahr aus dem Topf herauswachsen. Bei dem geringen Platzangebot auf dem Balkon, sollen die wenigen Pflanzen möglichst lange attraktiv sein: Eine lange Blütezeit und ein schöner Wuchs sind wichtige Punkte. Wer möglichst viel Nutzen aus der Pflanzenwahl ziehen möchte, der ist gut beraten auf Mehrwert zu achten wie bienennährend, essbar oder schmetterlingsanziehend. Toll ist auch ein Farbwechsel in der Blüte.

Pflanzenideen

Foto: Harries Plantdesign
Foto: Harries Plantdesign

Da der Umweltaspekt immer wichtiger wird, wollen viele Balkonbesitzer beispielsweise ein Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten schaffen, indem bienennährende Pflanzen intrigiert werden. Perfekt dafür ist zum Beispiel die winterharte, kompakte Zwergrose Rosy Boom mini. Diese bildet als Dauerblüher über einen Zeitraum von 100 Tagen einen wahren Blütenteppich und sorgt somit für eine wahre Blütenpracht auf Balkon oder Terrasse. Mit einer Vielzahl von dunkelrosafarbenen Blüten zieht sie Bienen in ihren Bann und leistet somit auf kleinsten Raum einen wichtigen ökologischen Beitrag.

Wer hingegen auch Schmetterlinge auf den Balkon oder die Terrasse ziehen möchte, der ist mit dem winterharten Schmetterlingsflieder Summerlounge gut beraten. Gewisse Sorten wachsen sehr kompakt, blühen lange und sind wahre Schmetterlingsmagneten. Der Grund: Den Nektar in den langen Röhrenblüten haben sie mehr oder weniger exklusiv. Zudem verströmen sie einem angenehmen Duft auf dem Balkon. Ein weiterer Trend beim Urban Gardening: Naschen. Besonders geeignet sind dafür winterharte Obstgehölze und Gemüsepflanzen, die nicht nur Bienen und Hummeln anziehen sondern von Juli bis Oktober immer wieder neue Früchte bilden und damit für ein Naschvergnügen über einen Zeitraum von 4 Monaten schaffen. Eine lange Blütezeit inklusive einem spannendem Farbwechsel bietet die neue Rispenhortensie Hydrangea paniculata ‘Switch’ und sorgt damit für ein abwechslungsreiches Bild im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse. Sie blüht den ganzen Sommer von Juni bis September – insgesamt 150 Tage – und zeigt sich dabei unkompliziert und dekorativ. Die winterharte, kompakt wachsende Hortensie startet in zartem Limonengrün, wechselt über Weiß zu einem Altrosa. Sie ist außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Vor allem in der ersten Blühphase finden sich zahlreiche Schmetterlinge auf der auffälligen Hortensie wieder.

Grüne Städte sind gut für Mensch und Umwelt

Die Vorteile von grünen Städten liegen klar auf der Hand: Je mehr Pflanzen es in einer Stadt gibt, desto höher ist die Lebensqualität. Pflanzen filtern nicht nur Verunreinigungen aus der Luft, sie nehmen auch Kohlenstoffdioxid auf und geben Sauerstoff ab. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit und begrenzen Temperaturextreme. Pflanzen machen eine Stadt, die ansonsten aus Ziegeln, Beton und Asphalt besteht, einfach viel schöner und lebenswerter. Das liegt vor allem daran das Pflanzen einen psychologischen Effekt auf uns Menschen haben. Wo es grünt und blüht, fühlen wir uns wohl.

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