Die GABOT Trends für 2022

Diese Strömungen leiten die Konsumenten in der kommenden Gartensaison

Andreas Henk

In Zeiten von Corona hat sich das soziale Gefüge stark verändert – mit sehr starken Auswirkungen auf das Einkaufverhalten der deutschen Konsumenten. Mehr zuhause, mehr Zeit und das Suchen nach neuen Beschäftigungen prägen die neuen Trends für 2022, die das Gartenbauportal GABOT für die kommende Saison ausgemacht hat.

Cocooning is back!

Foto: GABOT.
Foto: GABOT.

Kennen Sie Faith Popcorn? Die in New York geborene Futuristin und Autorin erfand 1981 den Begriff des Cocoonings, der ursprünglich das gestiegene Bedürfnis, es sich zuhause gemütlich zu machen, bezeichnete. Als neuer Trend kam das Cocooning im Jahr 2003 in die Grüne Branche. Seinerzeit erklärten Freizeitforscher diesen Trend mit der Ansicht, dass in unsicheren Zeiten verstärkt eine Sehnsucht nach einem sicheren Rückzugsort entwickeln würde. Die enge Verbindung mit Pflanzen und Blumen zum Wohnumfeld rückte erstmals in den Blickpunkt – das „Einspinnen“ in ein grünes Zuhause war geboren. In den Folgejahren flachte dieser Trend wieder ab, erlebte im Jahr 2008 durch die Finanzkrise ein kleines Revival. Viele Verbraucher konnten sich damals keine Fernreise mehr leisten, blieben stattdessen zu Hause und investierten das verfügbare Geld in Haus und Garten. Gerade in Krisenzeiten steigt das Bedürfnis, es sich in den eigenen vier Wänden geborgen zu gestalten und den Garten als Rückzugsort auszubauen. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde dieses Verhalten überdeutlich – dieser Trend wird auch 2022 eine Fortführung finden. Reisen bleibt zwar hoch im Kurs, viele Konsumenten werden sich aber überlegen, ob der Urlaub in Krisenzeiten nicht doch besser in den eigenen 4-Wänden und im eigenen Garten verbracht werden sollte. Das Begrünen des eigenen Wohnumfeldes wird dabei eine zentrale Rolle spielen.

Give it a go!

Foto: GABOT.
Foto: GABOT.

Haben Sie schon selber einmal eine Tomate im eigenen Garten angebaut? Haben Sie schon einmal einen Eintopf aus selbst geerntetem Gemüse gekocht? Haben Sie schon einmal eine Blumenwiese angelegt? Wissen Sie wie man eine Monstera pflegt? Nein? Das wissen viele Verbraucher auch nicht, aber genau das ist heute kein Problem mehr. Give it a go! – Sie probieren es einfach aus! Ohne Respekt und manchmal auch ohne jedes Grundwissen wird ausprobiert, getüftelt und getestet. Dabei geht die Lernkurve meist steil nach oben – Spaß und Freude an grünen Produkten und an der Natur zum Anfassen lassen grüne Daumen wachsen, erhöhen den Tatendrang und machen Lust auf eine neue Saison mit neuen Erfahrungen.

Do it digitally!

Foto: GABOT.
Foto: GABOT.

Die Corona-Krise ist ein starker Motor der Digitalisierung. Dieser Trend zieht auch weiter in Häuser und Gärten der Endverbraucher ein. Ist der via Smartphone zu steuernde Rasen-Roboter heute schon fast zur Normalität geworden, gelten andere Ansätze und Produkte noch als neumodisch. Der mehrlagige, LED-belichtete Kräutergarten in der Küche, Feuchtigkeitssensoren in den Grünpflanzen die dafür Sorgen, dass automatisch nachgedüngt und gewässert wird, die App zum Gestalten der Terrasse oder des Vorgartens, die digitale Anbauhilfe, die den Nutzer bei Zeiten über die aktuell anliegenden Arbeiten im Garten informiert bis hin zu ganzen Kreislaufsystemen, die digital unterstützt überwacht große Schritte in der Nachhaltigkeit möglich machen.