Kreative Grillkunst

Kugelgrill, Dutch Oven und Gasgrill – Grillen auf mehreren Geräten

Jeanette Scheffert

Foto: Jeanette Scheffert
Foto: Jeanette Scheffert

Der Kugelgrill hat eine lange Lebensgeschichte. Er wurde im Jahr 1956 von dem Amerikaner Georg Stephen erfunden. Er funktionierte zwei Bojen um, indem er eine Seite der Boje als Deckel nutze. Auf diese Weise funktioniert die Hitzeverteilung im Innenraum des Kugelgrills am besten. Dieses simple Prinzip finden wir heute in allen Grillgeschäften.

Auch den Gasgrill gibt es schon einige Zeit. Vor über 30 Jahren haben Erich Schosser, Mike Kempster und Jim Stephen, der älteste Sohn von Gründer Georg Stephen, den ersten Weber Genesis Gasgrill geschaffen. Der erste Genesis Gasgrill aus dem Jahr 1985 hatte sogar einen ausklappbaren Tisch an der Seite.

Der Dutch Oven hingegen reicht mit seiner Geschichte Jahrhunderte zurück. Damals war er unter dem Namen Grapen bekannt, heute kennen wir ihn als Dutch Oven oder Feuertopf. Der gusseiserne Topf speichert reichlich Wärme und besitzt bei guter Pflege eine sehr lange Lebensdauer. Mit allen drei Grillgeräten lassen sich leckere Grillspeisen zubereiten.

Holzkohlegrill oder Gasgrill – Was ist besser?

Welches Grillgerät besser oder schlechter ist, kann man so pauschal gar nicht sagen. Das kommt immer drauf an, was du damit machen möchtest und wie oft du den Grill nutzt. Wie viele Leute du damit beköstigen möchtest und wie deine Stellmöglichkeiten zu Hause sind. Ein großer Faktor ist auch das Budget, welches du für einen Grill investieren möchtest und kannst. Zudem stellt sich die Frage, ob du lieber auf Holzkohle oder auf einem Gasgrill grillst?

Nachteil beim Kohlegrill ist sicherlich der Zeitfaktor. Es dauert seine Zeit bis die Kohlen heiß geworden sind und man das leckere Fleischgut auf das Grillrost legen kann. Schneller geht es beim Gasgrill. Einfach einschalten und loslegen. Nicht außer Acht zu lassen, ist das Spiel mit den Temperaturen beim Holzkohlegrill, denn Fleisch braucht ca. um die 200 Grad (je nachdem welches Fleisch du zubereiten möchtest), Pizza hingegen braucht viel mehr Hitze, sonstige Beilagen eher weniger Hitze. Da kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Viele eingefleischte Grillfans schwören auf den klassischen und altbewährten Holzkohlegrill. Mittlerweile steigen auch einige auf Gasgrill um oder haben sogar beides zu Hause stehen.

Das besondere an einem Kugelgrill mit Deckel

Nicht außer Acht zu lassen, ist die perfekte Hitzeverteilung in einem Kugelgrill. Im unteren Bereich der Kugel befindet sich der Lüftungsschlitz, der manuell einzuregeln ist. Hier kannst du die Zugluft separat regeln. Im oberen Bereich sitzt der Lüftungsschlitz der Abluft entweichen lässt. Öffnest du zum Beispiel den unteren Lüftungsschlitz, dann bekommen die Kohlen vermehrt Sauerstoff und es wird heißer im Grill. Beim Kugelgrill spricht man auch von einem „Kamineffekt“. Dieser entsteht vor allem dann, wenn du im oberen Deckel die Lüftung weiter aufdrehst. Es entsteht ein Unterdruck in der Kugel und bringt deinem Grill mehr Luft.

Der Deckel des Kohlegrills sollte in jedem Fall möglichst passgenau sitzen, damit nicht zu viel Rauch an den Seiten verloren geht. Die herkömmlichen Kugelgrills sind schon recht gut verarbeitet, können sich aber bei Überhitzung verziehen. Eine gute Alternative sind Keramikgrills. Keramikgrills sind sehr schwer und in ihrer Verarbeitung mit hochwertigen Materialien ausgestattet. Vom Preis her, spielen die schweren Grill Giganten schon in einer anderen Liga. Sie sind in der Anschaffung recht hochpreisig, bieten dafür aber einen hohen Komfort beim Grillen und eine sehr lange Lebensdauer.

Ein kleiner Tipp nebenbei: Wenn du an den Lüftungsschlitzen was verstellst, dann gebe dem Kugelgrill ein wenig Zeit. Denn die Temperatur wird sich nicht sofort verändern. Das dauert einen kleinen Moment bis sich die Kohlen weiter aufheizen. Um die Temperatur weiterhin konstant zu halten, ist eine Tropfschale gefüllt mit Wasser empfehlenswert. Diese stellst du einfach unter dein Grillrost. Mithilfe eines Einstechthermometer kannst du die Kerntemperatur vom Fleisch gut überwachen.

Grillmethode – Direktes Grillen

Mit dem Kugelgrill kannst du hervorragend direkt oder indirekt grillen. Für das direkte Grillen benötigt man nicht unbedingt einen Holzkohlegrill mit Deckel, das funktioniert auch hervorragend mit einem herkömmlichen Grill. Das Fleisch wird direkt über die heißen Kohlen gegrillt. Hierzu eignen sich am besten Fleischwaren die eine kurze Garzeit haben, wie zum Beispiel Koteletts oder Steaks. Beim direkten Grillen bekommt dein Fleisch zudem das bekannte Branding mit leckeren Röstaromen.

Foto: Jeanette Scheffert
Foto: Jeanette Scheffert

Grillmethode – Indirektes Grillen

Die indirekte Grillmethode hingegen funktioniert ein wenig anders. Hierzu wird ein Holzkohlegrill mit Deckel benötigt. Die heißen Kohlen werden links und rechts im Grill platziert, so dass in der Mitte des Grills keine direkte Hitzequelle vorhanden ist. Das Fleisch wird dann anschließend mittig im Grill platziert. Perfekt wäre hier ein kabelloses Einstechthermometer. Dieses zeigt dir ganz bequem via App auf deinem Smartphone die aktuelle Kerntemperatur an.