Karriereseite und Jobsuchmaschine arbeiten Hand in Hand

2021 im Zeichen des Rekrutierungsprozess

Stefan Oberschelp

Foto: GABOT
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Unsere Kinder machen es uns jeden Tag vor, wie die perfekte Selbstdarstellung auf Social-Media-Plattformen funktioniert. Die Inszenierung des eigenen Lebens gelingt mancher 14-Jährigen besser als dem ein oder anderen Personal Branding Experten. Für Unternehmen bedeutet das nicht zwangsläufig, dass jetzt nur noch Selfies des Inhabers oder Instagram Stories aus internen Besprechungen gepostet werden sollten. Aber die Frage, wie wir digitalaffine Bewerber in der grünen Branche am besten erreichen und für uns gewinnen können, sollte uns schon beschäftigen. Dieser Beitrag erläutert, welche Elemente zu einer erfolgreichen Karriereseite gehören.

Potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten suchen in der Bewerbungsphase eine aussagekräftige und informative Karriereseite von dem Unternehmen, welches in die engere Auswahl bei einer Bewerbung gekommen ist. Für Bewerber ist sie die wichtigste Informationsquelle im Vorfeld einer Bewerbung. Wenn die Karriereseite das Unternehmen bestmöglich repräsentiert, besteht zumindest die realistische Chance, dass die Bewerber auch überzeugt und als Mitarbeiter gebunden werden können. Vielleicht reicht schon der Blick auf die eigene digitale Selbstdarstellung, ob in der Außenwahrnehmung noch Luft nach oben ist.

Unternehmen, die gezielt nach Personal suchen, stellen bei der Mitarbeitergewinnung die Karriereseite in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Trotzdem wird oftmals viel Potenzial verschenkt, weil der Karrierebereich der eigenen Webseite nicht auffindbar ist. Zu dürftige oder nicht vorhandene Informationen über das Unternehmen sind genauso abschreckend für Kandidaten, wie ein gut versteckter oder unverständlich geschriebener Bewerbungsprozess.

Welche Features eine erfolgreiche Karriereseite haben sollte

Das wichtigste Feature ist, dass es überhaupt eine Karriereseite oder einen Bewerberbereich auf ihrer Unternehmenswebseite gibt. Ist eine solche Seite nicht vorhanden, lässt dies für potenzielle Kandidaten schnell den Schluss zu, dass keine Nachwuchskräfte gesucht werden.

Der Zugang zu dieser Karriereseite sollte so leicht wie möglich sein. Dies wird zum einen durch die Platzierung in der Hauptnavigation und einen entsprechend deutlichen Hinweis und zum anderen durch eine klare und eindeutige Bezeichnung (Jobs & Karriere, Karriere) erreicht. Nur so bieten wir Suchenden eine Orientierung.

Größeren Unternehmen, die gleichzeitig mehrere Stellen anbieten, ist zu empfehlen, eine Jobsuche über Stellen im Unternehmen von allen Seiten aus zugänglich zu machen. Auch die Jobsuche sollte am besten bereits in die Startseite ihres Unternehmens integriert sein.

Zu den wichtigsten Informationen, die Bewerber von einer Karriereseite erwarten, gehören konkrete Angaben zum Unternehmensstandort und zur angesprochenen Zielgruppe, welche Aufgaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen erwartet und welche Unternehmenskultur gepflegt wird. Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen, den konkreten Ansprechpartnern mit Kontaktdaten und Erläuterungen zum Bewerbungsprozess runden das Informationsangebot im besten Fall ab. Damit dieses Angebot nicht zu langweilig wird, ist es empfehlenswert, neben gut strukturierten und ansprechend gestalteten Texten zum Kontext passende Bilder und Videos oder Mitarbeiterzitate aus dem Unternehmen einzufügen. Die verwendeten Bilder sollten authentisch und für das Unternehmen typisch sein, unpersönliche Stock-Fotos schrecken eher ab.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der oft außer Acht gelassen wird, ist die Mobiloptimierung der Stellenanzeigen und des Bewerbungsformulars. Auch hierbei hilft ein Blick auf unser Umfeld. Wir erleben täglich, dass bei dem geringsten Informationsbedürfnis das Handy hervorgeholt wird. Stellensuchen finden heute überwiegend nicht mehr in Zeitungen oder am PC statt. Vielmehr werden Anzeigen direkt vom Handy aus betrachtet. Sehr ärgerlich wird es für Kandidaten, wenn eine Weiterleitung auf die Karriereseite erfolgt, diese dann aber schwer oder vom Handy aus nicht nutzbar ist. Auch lange Ladezeiten und unnötiges Scrollen führen zu Abbrüchen in der Stellensuche. Spätestens, wenn Bewerbern aber das Ausfüllen von zu vielen Pflichtfeldern im Formular abverlangt wird, ist ein Seitenabbruch die logische Folge.

Die intelligente Kombination aller Maßnahmen bringt den Erfolg

Damit der Rekrutierungsprozess am Ende von Erfolg gekrönt ist, ist es allerdings auch sehr wichtig, dass alle Maßnahmen, die zur Gewinnung von neuen Mitarbeitern unternommen werden, die Bewerber auf die Stellenanzeige im Karrierebereich der eigenen Unternehmenswebseite führen. Jede Stellenanzeige sollte einen entsprechenden Link auf die eigene Karriereseite enthalten. Branchenportale wie www.gabot-jobs.de bieten diese Möglichkeit an. Aber auch Kommunikationsmittel, die auf Jobmessen oder Vortragspräsentationen oder Leistungsschauen verwendet werden, sollten Verweise auf den Bewerberbereich enthalten.

Tipp: Die Idee, Stellenanzeigen im pdf-Format einzusetzen, ist allgemein akzeptiert und wird auch von vielen Stellenmärkten unterstützt. Wenn diese verwendet werden, ist es allerdings wichtig, die Stellenanzeigen auch als Volltext auf der Karriereseite zu zeigen, damit diese von Google besser indexiert werden kann. Bei der Beschriftung des Dateinamens sollte darauf geachtet werden, dass die konkrete Stellenbezeichnung und das Datum der Ausschreibung in den Eigenschaften des pdf-Dokumentes mit angelegt wird. Diese Beschriftung kann für die Einbindung der Datei auf der Karriereseite identisch genutzt werden.